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Ratgeber Lymphome

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Lymphome
Wissenswertes zu Lymphomen

Nach erfolgreicher Therapie von Lymphomen ist die Nachsorge ein wichtiges Thema für die Betroffenen. Es besteht ein großes Risiko für ein erneutes Auftreten (Rezidiv) der Erkrankung. Daher sollten die Nachsorgeuntersuchungen regelmäßig wahrgenommen werden. Dort können auch eventuell auftretende Spätfolgen der Chemotherapie wie z. B. Herzprobleme, Lungenbeschwerden oder Schilddrüsenprobleme festgestellt werden.

Die meist zur Therapie von Lymphomen eingesetzten Chemotherapie und Strahlentherapie können Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit von männlichen und weiblichen Betroffenen haben. Es ist ggf. möglich, vor der Anwendung Sperma oder Eizellen einzufrieren, sollte ein Kinderwunsch bestehen.

Wissenswertes zu Lymphomen

Erfolgreich therapierte Patienten mit Lymphomen tragen zeitlebens das Risiko, einen Rückfall zu erleiden. Zwar sinkt das Rückfallrisiko mit der Zeit, doch ist das Risiko, erneut an Lymphomen zu erkranken, nie ganz gebannt. Bei den Hodgkin-Lymphomen etwa treten zwei Drittel aller Rückfälle in den ersten zweieinhalb Jahren, und fast alle Rückfälle innerhalb von fünf Jahren nach der Ersterkrankung auf. In Einzelfällen werden Rückfälle jedoch auch nach 10 bis 20 Jahren noch beobachtet.

Für Patienten mit malignen Lymphomen ist der Arztkontakt daher lebenslang wichtig. In welchem zeitlichen Abstand die Kontrolluntersuchungen stattfinden sollen, ist vom Lymphomtyp und der jeweiligen Behandlung der Lymphome abhängig. Bei Patienten mit Lymphomen, die infolge der Therapie keine Krankheitszeichen mehr zeigen – man sagt, sie sind in vollständiger Remission –, kann die Nachsorge nach Lymphomen an das mit der Zeit sinkende Rückfallrisiko angepasst werden. Anders verhält es sich bei Patienten mit indolenten, langsam wachsenden Lymphomen, die nur schlecht unter Kontrolle zu bekommen sind: Hier bedarf es zeitlebens einer engmaschigen Überwachung.

Nachsorge und Spätfolgen der Therapie bei Lymphomen

Neben der frühzeitigen Erfassung von Rezidiven hat die konsequent durchgeführte Nachsorge nach Lymphomen noch eine weitere wichtige Funktion: Sie hilft, etwaige Spätfolgen von Lymphomen oder ihrer Behandlung aufzuspüren. Sowohl Chemotherapie als auch Bestrahlung können neben den bekannten akuten Nebenwirkungen (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Haarausfall) auch Spätschäden verursachen, die die Lebensqualität der Patienten erheblich beeinträchtigen können. Dazu zählen beispielweise Störungen der Herz- und Lungenfunktion, eine Verminderung der Schilddrüsenfunktion und chronische Erschöpfung (Fatigue).

Auch das Risiko für die Entwicklung neuerlicher möglicher Lymphome oder anderer Krebserkrankungen kann durch eine Chemo- oder Strahlentherapie langfristig erhöht sein. Das bedeutet, dass erfolgreich behandelte Patienten mit Lymphomen keineswegs vor anderen Krebserkrankungen geschützt sind, sondern ein Risiko dafür tragen können. Für sie ist es daher besonders wichtig, das Angebot der gesetzlichen Krebsfrüherkennung zu nutzen.

Fruchtbarkeit nach der Therapie von Lymphomen

Chemo- und Strahlentherapie können die Fruchtbarkeit der betroffenen Frauen und Männer beeinträchtigen. Dieser Aspekt muss vor allem bei jungen Hodgkin-Patienten bei einer Therapie von Lymphomen mit noch offener Familienplanung berücksichtigt werden. Bei männlichen Patienten kann sich infolge der Therapie von Lymphomen eine Zeugungsunfähigkeit einstellen, die jedoch in vielen Fällen nur vorübergehend ist. Bei Frauen muss mit einer vorzeitig einsetzenden Menopause gerechnet werden, die sich in Abhängigkeit vom Alter und der eingesetzten Medikamentendosen auch wieder zurückbilden kann. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen besteht die Möglichkeit, vor der Therapie von Lymphomen Sperma bzw. Eizellen (befruchtet oder unbefruchtet) für die Erfüllung eines späteren Kinderwunsches einzufrieren.

Wichtig ist festzuhalten, dass die Kinder von erfolgreich mit Chemo- oder Strahlentherapie behandelten Hodgkin-Patienten kein erhöhtes Risiko für Schäden haben. Von einer Schwangerschaft nach der Therapie von Lymphomen muss daher, sofern diese möglich ist, nicht grundsätzlich abgeraten werden.

Andrea Schäffer

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Die Entstehung von Lymphomen geht auf eine unkontrollierte Teilung von entarteten weißen Blutkörperchen zurück. Diese B- und T-Lymphozyten sind für die Immunabwehr des Körpers zuständig und sind im gesamten Körper zu finden. Doch obwohl Lymphome den gesamten Organismus betreffen, bilden sich meist geschwollene Lymphknoten an bestimmten Stellen im Körper.

Warum es zur Entstehung von Lymphomen kommt, ist weitgehend unbekannt. Eine genetische Veranlagung scheint möglich, da das Risiko für die Entstehung von Lymphomen erhöht scheint, wenn Familienmitglieder erkrankt sind. Eine Virusinfektion, z. B. das Eppstein-Barr-Virus, radioaktive Strahlung, Chemikalien und Tabakrauch können Ursachen für die Entstehung von Lymphomen sein.

Mit Lymphomen werden in der Regel bösartige Veränderungen des lymphatischen Systems beschrieben, das u. a. Lymphknoten, Lymphbahnen, Knochenmark, Thymus und Milz sowie weiteres lymphatisches Gewebe umfasst.

Es gibt zwei Hauptkategorien, in die sich alle Lymphome einordnen lassen. Hodgkin-Lymphome und Non-Hodgkin-Lymphome. Die Hodgkin-Lymphome sind in den meisten Fällen gut therapierbar. Das entartete Zellwachstum stammt häufig von B-Lymphozyten ab. Können Lymphome nicht dem Hodgkin-Lymphom zugeordnet werden, werden sie als Non-Hodgkin-Lymphome bezeichnet. Diese sind häufiger als Hodgkin-Lymphome vertreten und sehr unterschiedlich in Krankheitsverlauf und Prognose.

Diagnose Lymphome

Da die Symptome bei Lymphomen bei vielen anderen Erkrankungen auftreten können, ist es oft schwer, die Diagnose von Lymphomen zu stellen. Als sichtbares Anzeichen für Lymphome gelten Lymphknotenschwellungen, oft am Hals und in der Achselgegend. Weitere Symptome, die bei Lymphomen auftreten können, sind unspezifisch wie Leistungsabfall, starke Müdigkeit, Infektionen oder Appetitlosigkeit.

Besteht der Verdacht auf Lymphome, werden die Lymphknoten abgetastet und ggf. Leber und/oder Milz. Danach können mit bildgebenden Verfahren wie Ultraschall, Röntgen oder Computertomografie Organe sichtbar gemacht werden und so von außen nicht erkennbare Lymphknotenschwellungen erkannt werden. Für die Diagnose wird eine Gewebeprobe entnommen und untersucht.